Hochzeitsbräuche weltweit 
Andere Länder, andere Sitten – ein bekanntes Sprichwort, das auch auf Heiratspaare aus der ganzen Welt zutrifft, die eine Vielzahl von Traditionen aus allerlei Kulturen in ihre Hochzeitszeremonien einbeziehen. Einige dieser Gebräuche könnten für euch interessante Inspirationen für eure eigene Vermählung bieten. Andere hingegen möchtet ihr vielleicht lieber in ihrem Herkunftsland belassen. Aber macht euch selbst ein Bild davon!
- ,,Gorko»-Rufe auf einer russischen Hochzeit
- Stinkender Brauch auf schottischen Hochzeiten
- Geschmackserlebnisse auf afrikanischen Hochzeiten
- Schmuckstück auf brasilianischen Hochzeiten
- Romantische Hochzeiten auf den Bermudas
- Dollar Dance auf amerikanischen Hochzeiten
- ,,Mehndi» auf indischen Hochzeiten
- Familiäre Verbundenheit auf japanischen Hochzeiten
- Gefesselte Füsse auf südkoreanischen Hochzeiten
- Hawaiianische Blumenketten auf Hochzeiten
- Astrologische Daten auf chinesischen Hochzeit
- Nüsse auf griechischen Hochzeiten
- Strumpfbandtanz auf kanadischen Hochzeiten
- Resteessen auf französischen Hochzeiten
- Kerzenlicht auf kolumbianischen Hochzeiten
- Tortenschmaus auf britischen Hochzeiten
- Kenianischer Akt des Segens
- Gastgeschenke auf philippinischen Hochzeiten
- Opfergabe auf mongolischen Hochzeiten
- Fortsetzung der Zeremonie im Schlafzimmer auf thailändischen Hochzeiten
,,Gorko»-Rufe auf einer russischen Hochzeit
Auf eurer russischen Swadba (dt. Hochzeit) werdet ihr den traditionellen «Gorko!»-Rufen kaum entgehen. «Gorko», was auf Russisch «bitter» bedeutet, ist ein Zeichen für das Brautpaar, sich zu küssen, um die Bitterkeit des Wodkas in den Gläsern eurer Gäste mit der Süsse eurer Liebe zu überwinden. Euer Kuss sollte solange anhalten, wie die Hochzeitsgäste rufen, was oft zu langanhaltenden und leidenschaftlichen Küssen führt. Dieses verspielte Ritual ist ein zentrales Highlight bei vielen russischen Hochzeitszeremonien. Es symbolisiert nicht nur eure tiefe Zuneigung und Zusammengehörigkeit, sondern verkörpert auch den Wunsch nach einem glücklichen, gemeinsamen Lebensweg.
Stinkender Brauch auf schottischen Hochzeiten
Geschmackserlebnisse auf afrikanischen Hochzeiten
In Nigeria, bei dem Volk der Yoruba, begeht ihr eine Hochzeit mit einem einzigartigen Ritual: Ihr werdet dazu aufgefordert, vier verschiedene Lebensmittel zu verkosten, die jeweils unterschiedliche Lebensabschnitte symbolisieren – Honig für die Freuden, Essig für die schwierigen Zeiten, Kolanuss für den alltäglichen Lebensrhythmus und Zitrone für die Bewältigung von Herausforderungen. Diese Zeremonie repräsentiert das Akzeptieren und Durchstehen aller Lebenssituationen, seien sie erfreulich oder herausfordernd, die während einer Ehe auftreten können. Diese tief in der Yoruba-Kultur verwurzelte Tradition erinnert euch daran, in jeder Lebenslage zusammenzustehen.
Schmuckstück auf brasilianischen Hochzeiten
In Brasilien ist der Brauch der „Fitinhas do Bonfim“, bekannt als Bonfim-Bänder, ein fester Bestandteil der Hochzeitszeremonien. Diese lebhaften Bänder werden als Segenssymbole eingesetzt. Während der Feierlichkeiten oder beim Empfang bindet ihr diese Bänder um die Handgelenke eurer Gäste, während sie einen Wunsch für euch formulieren. Es wird angenommen, dass der Wunsch in Erfüllung geht, wenn das Band von allein abfällt. Diese Bänder stehen für Glück und Dankbarkeit gegenüber den Gästen und sind ein farbenfroher, bedeutungsvoller Teil brasilianischer Hochzeiten, der allen Anwesenden bleibende Erinnerungen beschert.
Foto: Unsplash / Chino RochaRomantische Hochzeiten auf den Bermudas
Auf den Bermuda-Inseln findet ihr einen zauberhaften Hochzeitsbrauch: die sogenannten Moon Gates. Diese kreisrunden Steinbögen, die in vielen Gärten und Parks zu finden sind, dienen nicht nur der Verschönerung, sondern spielen auch bei Hochzeiten eine wichtige Rolle. Es wird angenommen, dass das Durchschreiten eines Moon Gates unmittelbar nach der Trauung dem Brautpaar Glück und Erfolg in der gemeinsamen Zukunft beschert. Diese verzauberten Bögen, oft umrahmt von prächtigen Blumen und Pflanzen, bieten eine traumhafte Kulisse für Hochzeitsfotos und symbolisieren Frieden sowie Wohlstand. Viele Paare entscheiden sich für diesen Brauch, um einen unvergesslichen Moment an ihrem besonderen Tag festzuhalten.
Dollar Dance auf amerikanischen Hochzeiten
Beim „Dollar Dance“ oder „Money Dance“, einem vergnüglichen Brauch bei US-amerikanischen Hochzeiten, können eure Gäste gegen eine kleine Spende, normalerweise einen Dollar, das Tanzbein mit euch schwingen. Dieses Ereignis findet meist während des Hochzeitsfestes statt und es ist nicht selten, dass sich die Gäste anstellen, um mit euch, der Braut oder dem Bräutigam, zu tanzen und Glückwünsche zu übermitteln. Die gesammelten Gelder dienen als symbolischer Zuschuss zur Hochzeitsreise oder als Starthilfe für euer Eheleben. Der Dollar Dance zielt darauf ab, euch finanzielle Segenswünsche für eure gemeinsame Zukunft zu bringen. Sucht ihr nach Wegen, bei eurer Hochzeit zu sparen? Diese 15 Spartipps könnten genau das Richtige für euch sein!
Foto: Unsplash / Alvin Mahmudov,,Mehndi» auf indischen Hochzeiten
In Indien verzaubert der bunte Hochzeitsbrauch „Mehndi“ die Zeremonie. Vor dem offiziellen Teil der Hochzeit erhält die Braut kunstvolle Henna-Zeichnungen auf Händen und Füssen. Diese Muster bestechen nicht nur durch ihre Schönheit, sondern symbolisieren auch Aspekte wie Zuneigung, Fruchtbarkeit und geistigen Schutz. Oft ist der Name des Bräutigams geschickt im Design integriert, den er dann entdecken muss. Dieser Brauch spiegelt ein tiefes Verständnis für kulturelle und traditionelle Werte wider und trägt zur festlichen und geistigen Atmosphäre einer indischen Hochzeit bei.
Familiäre Verbundenheit auf japanischen Hochzeiten
In Japan, speziell bei traditionellen Shinto-Hochzeiten, begegnet ihr dem „San San Kudo“-Brauch. Dabei trinken ihr als Brautpaar und eure Eltern aus drei Sake-Schalen unterschiedlicher Grösse, wobei jeder von euch drei Mal trinkt – insgesamt also neun Schlucke. Jeder Schluck hat seine eigene Bedeutung und symbolisiert gemeinsame Freuden und Herausforderungen. Sie repräsentieren zudem Wünsche für Gesundheit, Glück und ein langes Leben. San San Kudo stärkt die Verbindung zwischen den Familien des Brautpaares und symbolisiert den Anfang eures gemeinsamen Lebenswegs als neue Familie. Dieses Ritual ist ein tiefer Ausdruck der familiären Verbundenheit.
Foto: PixabayGefesselte Füsse auf südkoreanischen Hochzeiten
In Südkorea erwartet euch ein ungewöhnlicher Hochzeitsbrauch: Nach der Trauung werden dem Bräutigam die Füsse mit einem Seil oder einem Gürtel zusammengebunden. Anschließend beginnen seine Freunde, die gefesselten Füsse humorvoll mit Stöcken oder getrockneten Fischen zu beklopfen. Dieses Ritual, bekannt als „Balaka“, dient der Vorbereitung auf das Eheleben und steht symbolisch für Ausdauer und Kraft. Keine Sorge, es wird eher humorvoll durchgeführt und ist ein fröhlicher Teil des Festes, der oft für Heiterkeit unter den Gästen sorgt.
Hawaiianische Blumenketten auf Hochzeiten
Bei Hochzeiten in Hawaii ist der Austausch der Leis, der traditionellen hawaiianischen Blumenketten, ein liebevoller und bedeutungsvoller Akt. Während der Zeremonie legen sich Braut und Bräutigam gegenseitig diese Ketten um. Dieser Akt symbolisiert nicht nur ihre Liebe und gegenseitigen Respekt, sondern auch ihr Engagement füreinander. Die Leis, oft aus einheimischen Blumen wie der Plumeria oder Orchideen gefertigt, stehen für die Schönheit und Besonderheit ihrer gemeinsamen Liebe. Dieser Brauch verbindet das Paar mit der reichen hawaiianischen Kultur und Natur und erzeugt eine Atmosphäre voller Liebe und gegenseitigem Respekt.
Foto: Unsplash / Derek OwensAstrologische Daten auf chinesischen Hochzeit
Kenianischer Akt des Segens
Bei den Massai-Hochzeiten in Kenia und Tansania erlebt ihr einen aussergewöhnlichen Brauch: Der Vater der Braut spuckt auf ihren Kopf und ihre Brüste, bevor sie mit ihrem Ehemann das Dorf verlässt. Zwar mag dies für euch ungewohnt klingen, doch in der Massai-Kultur ist dieses Spucken ein Akt des Segens und des Glücks bei der Hochzeit. Nach diesem Ritual schaut die Braut nicht mehr zurück, wenn sie ihr Elternhaus verlässt, was den Beginn ihres neuen Lebenswegs und ihrer neuen Pflichten markiert.
Gastgeschenke auf philippinischen Hochzeiten
In Ländern wie den Philippinen und Spanien ist es Brauch, Hochzeitsgäste mit „Las Arras“ zu ehren. Dieser aus Spanien stammende Brauch beinhaltet kleine Säckchen, gefüllt mit Münzen, oft genau 13, die Reichtum und das Teilen von Glück symbolisieren. Diese Münzen werden während der Zeremonie oder am Empfang an die Gäste verteilt und stehen für die Dankbarkeit und Wertschätzung des Brautpaares gegenüber seinen Gästen. Dieser Brauch repräsentiert das Weitergeben des Glücks des Paares an die Hochzeitsgemeinschaft. Wenn ihr nach kreativen Ideen für Gastgeschenke sucht, bieten wir euch hier 10 ökologisch nachhaltige Optionen!
Foto: Unsplash / Hisu Lee